Musik und Anthroposophie

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»Es lässt sich das Musikalische nicht anders erleben, wenn man es bewusst erleben will, als anthroposophisch.« – so Rudolf Steiner am 8.3.1923. Damit weist Steiner auf die innige Beziehung von Musik und Anthroposophie hin. Mit Bewusstsein durchdrungen kann heute neu angeknüpft werden an den alten Strom, der das Wesen der Musik in der Dreiheit von musica instrumentalis, musica humana und musica mundana entfaltet sah. Das Wesen des Menschen kann im Spiegel der musikalischen Werke und Elemente, die Bewusstseinsentwicklung des Menschen im Spiegel der Musikgeschichte und der verschiedenen Musikkulturen und Tonsysteme erkannt werden. In der Ausbildung eines aktiven, schöpferischen Hörens entsteht die Basis der Inspirationsfähigkeit, welche sich in ihrer weiteren Entwicklung zu geistigem Hören steigern lässt, also der hörenden Erfahrung geistiger Wesen.

Das für mich zentrale Forschungsanliegen auf dem Gebiete der Musik liegt darin, die geistige Brücke aufzuzeigen vom Alltagsbewusstsein bis zur geistigen Heimat der Musik und des Menschen, sowie die Wege für ein geistig bewusstes Nacherleben der folgenden Novalis-Worte zu entwickeln: »Die musikalischen Verhältnisse scheinen mir recht eigentlich die Grundverhältnisse der Natur zu sein.«

Matthias Bölts, Januar 2020

 

Weiterführende Literatur:
– Michael Kurtz „Rudolf Steiner und die Musik“
– Andreas Delor „Neue Musik und Anthroposophie“
– Hans Erik Deckert „Mensch und Musik“
– Gunhild von Kries „Aus Liebe zur Musik“